Von der Türkei nach Armenien

Expedition  Next Story Etappe 2014 von Aalen(Deutschland) nach Istanbul (Türkei) und dann weiter durch die Türkei, Georgien, Armenien, Iran, Turkmenistan nach Taschkent (Usbekistan)




Hier finden Sie unsere Reisen entlang der Seidenstaße.

6.8.2014 – Start der Expedition in Aalen

Nach monatelanger Vorbereitung, Planung und Materialbeschaffung beantwortet sich heute die Frage: wie und wo sollen wir das ganze Expeditions Equipment unterbringen? Wir werden es herausfinden, hier, endgültig und praktisch auf dem Hof hinter dem WIZ in Aalen. Wie viele Ladekabel werden wir brauchen? Wie viele Extra-Speicherkarten für Kameras? Wie griffbereit müssen die vorbereiteten Unterlagen sein - ganz vorne, oben oder doch hinten unten? Warnwesten, USB-Adapter, Trinkflaschen, elektrische Kühlboxen, zusätzliche Spanngurte, Landkartensätze, Werkzeuge, Ersatzteile - eine unglaubliche Fülle an großen und kleinen Teilen will, verstaut sein. Und siehe da: schlussendlich ist dann alles doch unter Dach (Amarok Single Cab) und Fach, wie geplant. Nach dem Ladetag starten die Tour Guides den Tross der Expeditionsfahrzeuge zum geplanten Tourstart in Istanbul. 4 VW Amarok DoubleCab, beladen mit jeweils 2 BMW F700GS - verkauft, präpariert und vorbereitet durch das Motorradhaus Prinz in Hüttlingen, und ein VW Amarok SingleCab randvoll mit Ersatzteilen und wichtigen Dingen. Erstes Tagesziel: das Hotel Kutina, in wo wohl? Na klar, in Kutina, in der Nähe von Zagreb, Kroatien. Ca. 800 Kilometer. Die "kleine Seidenraupe" der fünf Amaroks fädelt sich auf die Autobahn ein, nimmt Fahrt auf, locked den Tempomat auf 120 ein und los gings – die Challenge für heute war wach bleiben. Das Hotel war dann schnell gefunden und in der einzigen Kneipe im Dorf, gab es leckere Rouladen und gefülltes Fleisch vom Grill. Wir ordern Two-Four-Five, zwei Riesen Grill Platten für Fünf Hungrige Guides. Licht und Grill funktionieren, 100m weiter im Hotel gibt’s dafür bis spät in die Nacht kein Strom. Die Gegend litt doch massiv unter ungewöhnlich schlechtem Sommerwetter und Überschwemmungen - da ist fehlender Strom kein Wunder und auch kein Problem für Durchreisende.


 

7.8.2014 – on the road

Nach der ersten Nacht in einem erwartungsgemäß abgewohnten Hotel im ex-soviet Stil, heißt das nächste Tagesziel auf dem Weg nach Istanbul heute Hotel Kamengrad in Panagyurishte, in der Nähe von Sofia, Bulgarien. Wieder 800 km näher an Istanbul. Ein nettes Hotel mit freundlichem Personal, 60 Kilometer von der Autobahn entfernt, am Ende einer fantastischen kurvenreichen Strecke, die auch eine erste Bewährungsprobe für die Motorradhalterungen war. Eine Spezialanfertigung – geplant und montiert durch Bernd vom Ingenieurbüro FNS in Aalen und gefertigt bei Altec in Singen – getreu dem Motto – möglichst alles vor Ort zumindest im Ländle zu kaufen. Doch die Motorräder stehen wie eingegossen in den montierten Schienen auf den Ladeflächen der Amaroks. Es macht richtig Spaß, wenn 5x 1,5 Tonnen mit jeweils 450Nm mit guten Fahrern in gleichmäßig "zügigem" Tempo um die Kurven wedeln – auch am Ende eines langen Fahrtages. Die Fünfer-Seidenraupe rockt die bulgarischen Bergstraßen. Zum Abendessen bleiben wir dann im Hotel - ein Spaziergang durch das Dorf wäre einer Bergwanderung gleichgekommen, das gesamte Dorf war eine einzige Baustelle, um die Straßen zu erneuern und zu bepflanzen sind alle Straßen und Gehwege aufgerissen - off road.

 

8.8.2014 – ISTANBUL

Heute wollen wir das Wyndham Petek Hotel in Istanbul erreichen, das als Starthotel für die Expedition Silkroad 2014 ausgesucht wurde.

Jedoch tut sich an der Grenze in die Türkei eine unerwartete Hürde auf. Die türkischen Grenzbeamten wollen uns so einfach nicht einreisen lassen. Trotz anderslautender Information durch das deutsche BAG, des ADAC und anderer Quellen, behaupten die Beamten der Türkei, das pro Einreisender Person nur ein PKW Amarok und eine BMW eingeführt werden dürfte. Lediglich der Singlecab kann nach wenigen Minuten problemlos passieren. Geduld und die Carnets de Passage, die wir eigentlich nur für Einreise in den Iran dabei haben, sowie die zeitweise Übernahme der Grenzstation durch Wolfgang und Jürgen machten das Anfangs scheinbar Unmögliche dann doch möglich. Ein Erlebnis, wenn türkische Grenzbeamte, unter Hilfe einreisender, gut organisierter Deutscher Formulare bearbeiten, die eine Stunde vorher noch gänzlich unbekannt waren. Nach dem die junge Beamtin ihrem etwas drögen Kollegen Bescheid gesagt hatte und einen zügigen Ablauf mit der dreizehnfachen Aufgäbe organisiert hatte, den die beiden Guides tatkräftig unterstützen, kommt sogar fast ein wenig Fröhlichkeit in der Stube auf. Das ging solange gut, bis ...dem der Chef der Grenzer mit einigen gebellten Befehlen ein Ende setzte, die Beamten zurecht wies und Wolfgang und Jürgen wieder hinter die Absperrung bugsierte. Aber egal, wir sind drin! Nach 3 nervenaufreibenden Stunden. Istanbul wir kommen. Doch es warten noch weitere Abenteuer auf uns. Wenige Kilometer nach der Grenze soll Autobahn Maut entrichtet werden. Mehr zufällig und mit Hilfe andere Reisender entdecken wir die Mautstation auf der anderen Seite der 4-spurigen Autobahn. Diesmal übernehmen Thorsten und Bernd die brisante Aufgabe und die todesverachtende Überquerung. Also über die Leitplanken zur Mautbude und Zahlung von je Euro 15 und wieder zurück durch den Strom der Fahrzeuge. Die dann aufgeklebten Plaketten, wurden dann bis Istanbul von niemandem kontrolliert... Zwei Tage später werden wir dann bereits weit abgebrühter die Mautstation hinter der Bosporusbrücke mit dreizehn Fahrzeugen "durchbrechen" ohne auf die schrillenden Alarmglocken zu achten. Lohn der Taten, angekommen im Hotel folgen wir der Empfehlung eines Hotelportiers in ein Restaurant „near McDonald“ in dem wir eines der besten Abendessen der gesamten Expedition genießen – wir hatten es uns redlich verdient. Der Service war sensationell, das Essen hervorragend und üppig - die Rechnung blieb für Istanbul noch im Rahmen.

 

9.8.2014 – Vorbereitung für die Ankunft der Expeditionsteilnehmer

Durch die gute Vorbereitung schon vor der Abreise in Aalen, war nicht mehr wirklich viel zu tun, so konnten wir vor der Ankunft der Expeditions Teilnehmer noch einmal Luft holen – 33 Tage Reise ohne Pause lagen ja vor uns. Die Expeditionsfahrzeuge wurden in der hoteleigenen Waschstation auf Hochglanz gebracht, alles Material nochmal sortiert, der Stromerzeuger getestet und Kleinigkeiten erledigt. Eine gute Möglichkeit sich an die Hitze zu gewöhnen, 38 Grad waren dann doch angesagt. Leider hat uns in der Nacht in der gesicherten Tiefgarage ein neidischer Passant die Türe an einem Amarok eingetreten - die erste, aber nicht die letzte Delle die wir zu verkraften hatten. Zum Abendessen kleiner Ausflug in die Fußgängerzone von Istiklal Caddesi, die geprägt wird von einer historischen Stadtbahn, die den Tünel Platz und den Taksim Platz verbindet.

 

10.8.2014 – Ankunft der Expeditionsteilnehmer

Abholung der Expeditionsteilnehmer durch Ufuk unseren türkischen Landesguide und Wolfgang am späten Nachmittag. Nach und nach vervollständigte sich das Expeditionsteam, teilweise alte Bekannte, die schon auf anderen Touren in Südamerika, Afrika und China dabei waren, teilweise neue Gesichter, die sich dann die nächsten Tage problemlos in die Gruppe integrierten. Am Abend fuhren wir zum Essen in die Stadt und da die Türkei heute Wahlen hatte und grundsätzlich Alkohol an Wahltagen verboten ist, wurden wir in den 4. Stock des Restaurants verfrachtet, wo ganz sicher kein Einheimischer unser verbotenes Treiben sehen konnte – wie unser Guide sagt: „Türkische Lösung“.

 

11.8.2014 – Tag 1 ISTANBUL

Sightseeing Tour durch Istanbul mit Anfahrt im Mega Stau und einer ersten Vorahnung was wohl im Konvoi mit 13 Fahrzeugen auf uns zukommen wird. Am Abend offizieller Start der Expedition auf einer Segelyacht im Bosporus. Einer der Teilnehmer hatte uns großzügig eingeladen, es gab feinste Speisen, gute Weine und eine traumhafte Fahrt unter den Bosporusbrücken von Istanbul. Die Anfahrt mit dem Transferbus war allerdings auf Grund des Staus eine einzige Katastrophe: 30 Kilometer durch die Stadt in mehr als zwei Stunden.

 

12.8.2014 – Tag 2 SAFRANBOLU

Um sieben Uhr morgens standen dann alle 19 Teilnehmer zum Start bereit um die erste Tagesetappe von Istanbul nach Safranbolu anzugehen, der berühmtesten Stadt der Türkei an der Seidenstraße, die einst Istanbul mit Waren aus China versorgte. Nach Überquerung einer der Bosporus Brücken wollten wir uns zu einem Gruppenbild mit dem europäischen Istanbul im Hintergrund zusammenfinden. Die letzten 3 Amaroks verpassten dann doch eine Abfahrt und verfuhren sich, wurden aber nach kurzer Zeit wieder eingefangen. Im Laufe der Expedition ergeben sich noch viele Gelegenheiten Konvoi fahren in der Stadt zu perfektionieren.

Die Fahrt ging raus aus Istanbul, zum Schwarzen Meer und wir durchfuhren wunderschöne Landschaften auf Nebenstraßen. Schnell kam Begeisterung auf von den kleinen Dörfern in der walddurchfluteten hügeligen Gegend. Teilweise wie im Schwarzwald, allerdings statt Kirchen Minarette und statt Sauerbraten, Kebab. Erst gegen 20 Uhr trafen wir im Cinci Han Hotel, einer ehemaligen Karawanserei, in Safranbolu ein! Eigentlich ein schönes Plätzchen, mitten im Dorf – allerdings mit einer Speisekarte wie bei McDonalds und unfreundlichem wenig hilfsbereiten Personal.

Die erste Tagesetappe mit 470 km der Expedition war absolviert und die Fahrt im Konvoi durch Istanbul war die erste „Reifeprüfung“ für die Expeditionsteilnehmer. Keiner ging dauerhaft verloren – Prüfung fast bestanden.


13.8.2014 – Tag 3 HATTUSAS

Heute ging unsere Etappe von Safranbolu nach Hattusa, durch gebirgige Waldlandschaften und über Schotterpisten der feinsten Art, Menschenleer und ohne störenden Verkehr. Unsere Biker waren begeistert und hatten gut zu tun. Am Nachmittag im anatolische Hochland besuchten wir einen Melonenmarkt. Sofort war die Gruppe umringt und es wurden frische Melonen serviert. Gastfreundschaft ohne jeden Hintergedanken - da muss man sich erst mal dran gewöhnen.
Wir übernachteten in Hattusa, wo wir die Ausgrabungsstellen des Königreichs der Hethiter besuchten, die vor rund 3.500 Jahren hier ihre Hauptstadt hatten. Die Hethiter schlossen das erste Friedensabkommen der Menschheit mit Ramses II. im 13. Jahrhundert v.Chr. ab.




 

Gab es Löwen in der Türkei? Diese Frage beschäftigte uns mehrere Tage und außer dem Landesguide Ufuk (durch die Löwen erstmals „Unfug“ genannt) war niemand so richtig davon überzeugt. Später im Iran sollte sich diese These bestätigen; tatsächlich es gab Löwen – auch in der Türkei.

Am Abend gab es noch ein offizielles Treffen mit dem Bürgermeister und einigen offiziellen Vertretern der Region.


14.8.2014 – Tag 4 KAPPADOKIEN

Bereits um 8 Uhr startete der Expeditionstross in Hattusa, um möglichst rechtzeitig in Kappadokien zu sein und der großen Hitze zu entgehen. Am Mittag waren es dann doch 46 Grad - für die Motorradfahrer eine echte Herausforderung - die Amarok Besatzungen schalteten aus Solidarität die Klimaanlage aus und machten die Fenster auf zumindest theoretisch und verbal.
Die Fahrt durch Anatolien und Kappadokien war landschaftlich absolut beeindruckend und auch das das Mittagessen in Avanos konnte alle begeistern.

Tages Highlight war die Besichtigung der Felsenstädte in Paschbag. Zehntausende Menschen lebten dort einst und nach allem, was wir gesehen haben, können wir uns das jetzt vorstellen. Fantastische Bilder einer wohl einmaligen Landschaft nicht nur der Türkei.



 

15.8.2014 – Tag 5 SUSEHRI

Eigentlich nur eine schnelle Verbindungsetappe von Kappadokien in den Osten der Türkei. Überraschend interessant, dann die letzte Strecke von Zara nach Susehri über eine schön ausgebaute, leere Passstraße, das abendliche Highlight für unsere Biker. Die Übernachtung im Suvadi Hotel ein Erlebnis für die Bikes, die im Foyer „schlafen“ durften. Kurzer Stopp vor dem Hotel – die Schiebetür ging auf und 8 BMWs standen direkt vor der Rezeption. Da im Hotel am Abend noch eine Hochzeit stattfand und der Lärmpegel doch etwas hoch war, versorgte uns der Hotelier mit Wein, Bier und Raki – kostenlos. Wolfgang hatte ihn noch in die Stadt geschickt um Rot und Weißwein zu besorgen, da er dies normalerweise nicht da hat. Wieder ein Tag mit zwei „türkischen Lösungen“.

16.8.2014 – Tag 6 HOPA

Der Samstag war ein toller Tag; es war wirklich alle drin: wunderschöne Landschaften im Otlukbeli Gebirge, welches wir durchfuhren (und zwar rund 362 km), unbefestigte Waldwege, schwierigste Schotterpisten, grandiose Abfahrten hin zum Schwarzen Meer, und auf dem letzten Autobahnteilstück von Yomra nach Kemal Pass ein kurze Regenguss!

Auf dem Weg wurde als Highlight das Sumela Kloster besichtigt.

Vor dem Hotel in Sarp (hinter Hopa) gingen uns dann im letzten Uturn 2 Fahrzeuge verloren, die es wohl zu eilig hatten aus der Türkei raus nach Georgien zu kommen. Letztlich konnten Sie aber ebenfalls eine Nacht in einem typischen Grenzhotel verbringen.


 

17.8.2014 – Tag 7 KUTAISSI

Das Grenzprozedere von der Türkei nach Georgien dauerte genau 3 Stunden und war damit deutlich kürzer wie von unseren „Grenzausreißern“ vom Vorabend vorhergesagt. Unser türkischer Guide Ufuk wurde verabschiedet und die zierliche Maka (ein kleines Mädel, das Wolfgang im Auto neben sich kaum finden konnte) als Landesguide für Georgien begrüßt.

Nach dem Grenzübertritt kamen wir in die georgische Stadt Batumi, 110.000 Einwohner, eine Stadt, die einen aus der Türkei kommenden Touristen einen relaxten Eindruck mit modernster Architektur machte. Wie wir jedoch bald merken mussten, sowohl in Bezug auf den Straßenzustand, wie auch die Gebäude nicht repräsentativ für Georgien.
Nach einer kleinen Mittagspause in einem schönen Restaurant in Batumi machten wir uns gegen 14 Uhr auf die Reise. Zuerst fuhren wir am Schwarzen Meer entlang, bis wir Off - Road gingen. Wir fuhren über brutalste Schotterpisten mit sehr vielen großen und kleinen Löchern, mal steil, mal kurvenreich. Unsere Motorradfahrer wurden gefordert und hatten ihren Spaß.

18.8.2014 – Tag 8 TBILISI

Wir übernachteten im Bagrati Hotel in Kutaisi. Kutaisi hat 500.000 Einwohner, und das georgische Parlament hat dort seinen Sitz. Schon um 7:30 ging es los, um die Bagrati Kathedrale zu besuchen. Diese wurde 1003 von Bagrat III. erbaut, 1692 aber von den Türken zerstört. Zurzeit wird sie restauriert, wobei moderne Technik sich mit der alten Architektur vereinen soll. Deshalb ist diese Kathedrale aus dem Weltkulturerbe der UNESCO 2010 gestrichen worden. Wie so vieles sicherlich eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Danach fuhren wir zum 9 km entfernten Klosterkomplex Gelati. 1106 wurde dieses Kloster von King David gegründet. Wir konnten sehr gut erhaltene Fresken ansehen.
Im Anschluss fuhren wir weiter in Richtung Tbilisi.Die Fahrten auf den Straßen Georgiens sind abenteuerlich, denn die Tiere haben immer Vorfahrt. Game Drives mit Haustierbeteiligung: Hunde, Katzen, Schweine, Gänse, Esel, Kühe, Pferde – alles reichlich und hinter jeder Ecke. Da heißt es immer bremsbereit sein.


19.8.2014 – Tag 9 TELAWI

Heute war ein toller Tag mit vielen Höhepunkten.
Zuerst einmal machten wir eine Stadtbesichtigung von Tbilisi. 1/4 der Bevölkerung von Georgien lebt in Tbilisi, also rund 1,4 Mio. Durch die Altstadt führte früher der Weg von Asien nach Europa (Seidenstraße). Hier ist auch die älteste Kirche der Stadt: Antschischati Kirche aus dem 6.Jh.) Von der Metekhi Kirche hat man den besten Ausblick auf die Stadt.
König Vakhtang Gorgasali gründete Tbilisi im 5. Jh. Gegen Mittag verließen wir unser Hotel in Tbilisi und fuhren über kleinste, schönste Nebenstraßen nach Telavi.
Von dort zur Burg "Gremi", die auf dem Wege nach Kvareli liegt, wo wir ein spezielles Mittagessen zu uns nehmen wollten.

Erst gegen 14 Uhr kamen wir in Kvareli an und erlebten ein Mittagessen in einer heimischen Familie. Top Qualität – alles aus eigener Erzeugung, herzlichst serviert.

Nach diesem Superereignis bei der einheimischen Familie in Kvareli fuhren wir zurück in unser Hotel in Telavi, Hotel Old Telavi. Nebenbei bemerkt: die Zimmer hatten ein sehr schönes Bad mit einer Erlebnisdusche! 10 verschiedene Einstellungen, drei Duschköpfe, dazu ein Sitzbrett – zumindest wurde dies vermutet und ein Radio.
Nach dem Einchecken fuhren wir per Taxi zum Weingut Schuchmann, der in 2008 rund 10 Mio. € in sein Weingut investiert hatte.
Am interessantesten war die Taxifahrt dorthin. Es gibt für Autos in Georgien keine Regeln, keine Ampeln, keine Geschwindigkeitsbegrenzungen. Mit alten Autos rasten die Taxis (natürlich auch alle anderen) durch die schlechten Straßen. Jeder versuchte der schnellste am Ziel zu sein – 120 in der Stadt – kein Problem – „we are professional drivers“.

Im Weingut wurden wir begrüßt von einer sehr gut Deutsch sprechenden Georgierin. Die Qualität des Weins war dann allerdings sehr durchwachsen – 10 Mio.€ Invest sind anscheinend nicht genug.

 

Ein Erlebnis war die Hotelbar mit einer Bedienung die nur italienisch sprach und auch Wert darauf legte dass wir nur auf Italienisch bestellen. (Wir sind immer noch in Georgien)  Wir auf der Dachterrasse bei 40 Grad, die Bedienung in ihrem Raum der auf Kühlschranktemperatur runtergekühlt war... Als das Cola ausging, ging Thorsten  in die Stadt um welches zu kaufen und lies es von der “Italienerin” kaltstellen – dasselbe Cola wurde uns dann wieder auf der Terrasse verkauft und in Rechnung gestellt – ein profitables Geschäftsmodell.

 

20.8.2014 – Tag 10 TBILISI

Es ging zurück nach Tbilisi, um im Hotel einen Teil der neuen Expeditionsteilnehmer zu begrüßen, der Rest kam erst spät in der Nacht.

Das letzte Abendessen in Tbilisi nahmen wir im “Georgien-Style” zu uns. Musik in voller Lautstärke gepaart mit Darbietungen aller Art, die von dem eher mäßigen Essen ablenkten und keinen Raum für private Unterhaltungen ließen.

Die Fahrt von Hotel zum Restaurant im Taxi war wieder atemberaubend, „I`m a professional driver“ sagte unser Taxifahrer bedeutungsvoll und bretterte im Drift durch die Nacht.


21.8.2014 – Tag 11 DILIJAN

Morgens ging es dann sehr früh los Zum Grenzübergang von Georgien nach Armenien. Maka wurde verabschiedet und freute sich auf Ihre nächste Touristengruppe, wieder eine ganz Brave, keine wilden Motorrad und Offroadfahrer – wieder ganz lieb und weniger individuell mit dem Reisebus unterwegs.

Der Weg zur Grenze war gespickt mit Obstständen und der Grenzübertritt selbst war eher unspektakulär. Allerdings musste unsere armenische Landesguidin Arpina ganz schön auf uns warten. 6 Stunden hat es dann gedauert – bis alle Zettel ausgefüllt waren und wir nochmals ein paar hundert Euro für die Ausreise und Einreise bezahlen durften. Georgien hinterließ einen zwiespältigen Eindruck - die Menschen meist sehr verschlossen, wenig Herzlichkeit, die Straßen schlecht und die einheimischen Fahrer noch schlechter - wenn man aus der Türkei kommt, sehr schwer zu verdauen.

Nach dem Grenzübertritt fuhren wir über eine Straße durch Armenien, an die im Osten Azerbaijan angrenzt und rechts im Westen noch ein kleines Stück Land zu Azerbaijan gehört. Erst vor kurzem waren armenische Soldaten hier ums Leben gekommen - unter Beschuss aus Azerbaijan. .
Hier kracht es ständig, und wir mussten konzentriert die Route einhalten, um allen Gefahren aus dem Weg zu gehen.
Danach kurzer Lunch in einer netten Restaurantanlage und weiter ging's in unser Hotel in der Nähe von Dilijan. Das Hotel Villa Rest war mitten in die armenische Natur platziert - eigentlich eher eine Ferienhaussiedlung und war eines der guten während der gesamten Expedition.
Nach einer kurzen Pause besichtigten wir noch einmal ein Kloster in der Nähe, welches vom 11. - 13. Jh. erbaut wurde. Sorry, aber langsam ging der Bedarf an Klosterbesichtigungen dem Ende entgegen. Armenien ein sehr armes Land, aber mit umso herzlicheren Menschen, die immer lachen können und überaus gastfreundlich sind.


22.8.2014 – Tag 12 YEGHEGNADZOR

Die Höhepunkte am Freitag war die Begegnung mit "World Vision".
Im Rahmen des Kinderbetreuungsprogramms gab es zum Auftakt ein Fußballspiel zwischen 12 - 14 jährigen Kindern und unserem Team. Das Fußballduell verloren wir gnadenlos mit 9:3 gegen die junge Mannschaft der Armenier, die Jungs zogen uns quasi das „letzte Hemd“ aus. Einen Pokal gab`s aber trotzdem und im Anschluss ein Essen – das viele von uns nicht so gut vertragen haben. Wie immer gut gemeint, von Herzen präsentiert – aber dann doch hygienisch weit von unseren Gewohnheiten entfernt. Die zweite Ladung Imodium wurde großzügig konsumiert.
Die vielen Begegnungen mit den Lokals, die Kreuzsteine, die Karawanserei und der Selim Pass krönten den Tag.


 

23.8.2014 – Tag 13 GORIS

Stonehenge in Armenien? Auf einer Anhöhe haben die Armenier Steine formiert und Löcher in diese gebohrt, um dann die Sterne zu beobachten… Klar dass diese touristische Attraktion mit einem Kiosk und Souvenirshop ausgestattet war. Die Expeditionsteilnehmer kauften hier um die 15 T-Shirts und tatsächlich – außer unserer Gruppe, waren noch ein paar wenige andere Reisende da.

Am Abend erwartet uns dann ein kleines, feines Hotel mitten in der Stadt mit einem prima Abendessen und einem Pressetermin mit einer armenischen Journalistin.


 

24.8.2014 – Tag 14 TABRIZ

Heute stand der Grenzwechsel von Armenien in den Iran an und die meisten von uns hatten gehörig Respekt vor diesem Grenzübergang.

Zusammengefasst war es schnarch langweilig, mal abgesehen für Wolfgang und Alijan, unseren an der Grenze hinzu geeilten Landesguide für den Iran. Die Armenier wollten schon wieder Geld – nun für die Ausreise das wir widerwillig bezahlten um endlich weiter zu kommen. Die Carnets wurden mit einer Überstunde der iranischen Grenzer bearbeitet, die Prüfung der Ladung des Singlecab war dem Grenzer viel zu anstrengend so dass er lediglich scherzte „where are the weapons“… und schon waren wir auf dem Weg nach Tabriz – und das Ganze in nur 5 Stunden – was für ein Rekord.